Wiesbaden Schierstein
Von der Pforte zum Rheingau zum beliebten Wohn- und Ausflugsort
Schierstein, idyllisch zwischen Biebrich und Walluf gelegen, ist nicht nur mit dem Bus, sondern auch mit der Bahn in Richtung Koblenz gut zu erreichen. Dieser Artikel widmet sich der Geschichte und Entwicklung von Schierstein, das als Pforte zum Rheingau bekannt ist und heute über 10.000 Einwohner zählt. Wir nehmen Sie mit auf einen Spaziergang durch den charmanten alten Ortskern und zeigen Ihnen die Sehenswürdigkeiten, die Schierstein zu einem beliebten Wohn- und Ausflugsort machen.
Der alte Ortskern und seine Sehenswürdigkeiten
Bei einem Spaziergang durch den alten Ortskern von Schierstein bezaubern vor allem die im Hafen liegenden Segel- und Motorjachten. Der gesamte Charme des Ortes wird hier deutlich. Entlang der Hafenstraße befindet sich in der Nähe der Küferstraße ein stillgelegter Kamin, der als Zuhause für ein Storchenpaar dient. Weiter geht es zur Bernhard-Schwarz-Straße, wo eine Grünanlage an die zerstörte Synagoge erinnert. Durch das Paradiesgässchen gelangt man zur Zehntenhofstraße und zum Eingang der Christophoruskirche, einer der schönsten kleinen Rokokokirchen am Rhein. Direkt daneben befindet sich der Eingang zum Heimatmuseum. Über die Straße Am Lindenbach gelangt man zur Christian-Bücher-Straße und passiert die "Söhnlein-Anlage", die früher ein Friedhof war, auf dem man heute das Wasserwerk mit seinen vielen Storchennestern bewundern kann.
Geschichte von Schierstein
Die Geschichte von Schierstein ist lang und spannend. Schon seit der jungsteinzeitlichen Epoche, der Römerzeit und der Frankenzeit gab es Siedlungen in der Region. Ein eindrucksvolles archäologisches Zeugnis aus der römischen Zeit ist die Jupitergigantensäule aus dem Jahr 221 nach Christus, von der es heute eine Nachbildung an der neu gestalteten Uferpromenade gibt. Im 9. Jahrhundert existierte bereits eine Pfarrkirche in Schierstein und um 860 schenkte Kaiser Ludwig der Deutsche dem Kloster Bleidenstadt den Schiersteiner Zehnten, was darauf hinweist, dass Schierstein eine geschlossene Reichsgutbesitzung war.
Die Grafen von Nassau gliederten Schierstein seit dem 12. Jahrhundert in ihre Herrschaft Wiesbaden ein. Während der Reformationszeit kam es zu Auseinandersetzungen zwischen dem Kloster und den Grafen von Nassau, da letztere lutherische Prediger bevorzugten. Schließlich trat Schierstein im Jahr 1547 zur neuen Religionslehre über.
Der Hafenbau Mitte des 19. Jahrhunderts war eine wichtige Investition für die heimische Wirtschaft. Obwohl der Hafen vorerst keinen Gleisanschluss hatte, war er der Flößerei, Fischerei und Binnenschifffahrt vorbehalten. Erst im Jahr 1917 änderte sich dies mit einem Anschluss an das Wiesbadener Straßenbahnnetz und der Einrichtung eines Stapelplatzes mit Umschlagstelle und Verladekran. In der Nähe zur Großstadt Wiesbaden wurden diverse infrastrukturelle Maßnahmen wie zum Beispiel die Inbetriebnahme einer Kläranlage im Jahr 1886, die Gasversorgung durch den Gaswerksverband Rheingau sowie das Schiersteiner Wasserwerk, an dessen Baukosten die Stadt Wiesbaden beteiligt war.
Seit 1904 war Schierstein durch das Straßenbahnnetz von Biebrich, Wiesbaden und Mainz erschlossen. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs begannen die Verhandlungen über eine Eingemeindung nach Wiesbaden und im Jahr 1926 wurde dies durch das Eingemeindungsgesetz abgeschlossen, zu diesem Zeitpunkt hatte Schierstein etwa 5.000 Einwohner. Die tragische Geschichte Schiersteins im 20. Jahrhundert ist geprägt durch die Zerstörung der Nationalsozialisten und die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung. Nach dem Wiederaufbau ab 1945 und durch die Schaffung von neuem Wohnraum sowie dem hohen Freizeitwert des Hafens und der Rheinuferlandschaft wurde Schierstein zu einem beliebten Wohn- und Ausflugsort.
Neuer Wohnraum, Gewerbe und Industrie
Nach der Eingemeindung nach Wiesbaden erfolgte der Bau von neuem Wohnraum in Schierstein. Auch Gewerbe und Industrie entwickelten sich weiter. In der Mitte des 20. Jahrhunderts siedelten sich verschiedene Unternehmen in Schierstein an, darunter die Firma "Glyco". Der Bau neuer Wohngebiete und die Schaffung von Arbeitsplätzen trugen zur positiven Entwicklung des Stadtteils bei.
Zusammenfassung
Schierstein, die Pforte zum Rheingau, hat eine lange und vielfältige Geschichte. Vom jungsteinzeitlichen Fund bis zur rasanten Entwicklung der Industrialisierung hat sich Schierstein zu einem beliebten Wohn- und Ausflugsort entwickelt. Der charmante alte Ortskern, die Sehenswürdigkeiten und die idyllische Lage am Rhein machen Schierstein zu einem besonderen Ort. Die Eingemeindung nach Wiesbaden und der Ausbau der Infrastruktur haben dazu beigetragen, dass Schierstein heute ein attraktives Wohngebiet mit einer lebendigen Geschichte ist.
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