Immobilienjahr 2023: Ein Jahr der Umbrüche und Herausforderungen durch Energiewende, Zinsen und Insolvenzen - Immobilienmarkt Prognose für 2024
Das Jahr 2023 war für die Immobilienbranche ein Jahr der Umbrüche und Herausforderungen. Die Energiewende, die Inflation und die steigenden Zinsen prägten das Geschehen.
Energiewende und Heizungsgesetz
Die Energiewende war das bestimmende Thema für die Immobilienbranche im Jahr 2023. Neue Vorschriften im Bereich Heizen setzten klare Zeichen für die Zukunft der Immobilienbranche. Die Umstellung von Öl, Kohle und Gas wurde durch das umstrittene Heizungsgesetz vorangetrieben, was zu intensiven Diskussionen und Rechtsstreitigkeiten führte.
Im Jahr 2023 wurden zahlreiche neue Vorschriften für Heizungen verabschiedet. Das Heizungsgesetz, das am 1. Januar 2024 in Kraft tritt, schreibt vor, dass alle neuen Heizungen ab diesem Zeitpunkt zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden müssen. Im Bestand gilt diese Vorgabe erst, wenn die Gemeinden Pläne zur kommunalen Wärmeplanung vorgelegt haben.
Im Jahr 2023 wurden zahlreiche neue Vorschriften für Heizungen verabschiedet. Das Heizungsgesetz, das am 1. Januar 2024 in Kraft tritt, schreibt vor, dass alle neuen Heizungen ab diesem Zeitpunkt zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden müssen. Im Bestand gilt diese Vorgabe erst, wenn die Gemeinden Pläne zur kommunalen Wärmeplanung vorgelegt haben.
Politische Diskussionen und rechtliche Entscheidungen
Die Ampel-Koalition geriet im Laufe des Jahres in Streitigkeiten um Etats und Nachtragshaushalte. Besonders kontrovers war das Heizungsgesetz, zu dem es wiederholt hitzige Auseinandersetzungen gab.
Das Bundesverfassungsgericht spielte ebenfalls eine Rolle, indem es wegweisende Urteile im Miet- und WEG-Recht fällte.
Das Bundesverfassungsgericht spielte ebenfalls eine Rolle, indem es wegweisende Urteile im Miet- und WEG-Recht fällte.
Inflation und steigende Zinsen: Belastung für die Branche
Die Inflation und die steigenden Zinsen belasteten die Immobilienbranche im Jahr 2023. Die Baukosten stiegen deutlich an, was sich auf die Preise für Neubauimmobilien auswirkte. Die steigenden Zinsen machten es für Bauherren und Käufer schwieriger, sich eine Immobilie zu leisten.
Insolvenzen von Projektentwicklern
Die steigenden Baukosten und Zinsen führten im Jahr 2023 zu einer Reihe von Insolvenzen von Projektentwicklern. Die Branche ist in einer schwierigen Situation und muss sich auf weitere Herausforderungen einstellen.
Wesentliche Beschlüsse und Entwicklungen in 2023
Energiepreisbremsen:
Strom- und Gaskunden profitierten seit März 2023 von Energiepreisbremsen, die jedoch aufgrund eines Gerichtsurteils bis zum 31.12.2023 liefen.
Härtefallhilfen für Holz und Pellets:
Im März 2023 einigten sich Bund und Länder auf Härtefallhilfen für Heizöl, Holzpellets und ähnliche Energieträger.
Balkonkraftwerke:
Geplante Erleichterungen beim Ausbau von Solarstrom wurden verschoben, da der zuständige Ausschuss im Bundestag die Abstimmung darüber vertagte.
EnSimiMaV:
Die Regelungen für Gasheizungen wurden bis zum 15.4.2023 verlängert.
GdW-Rahmenvereinbarung 2.0:
Der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft präsentierte im Oktober 2023 innovative Angebote für den seriellen und modularen Wohnungsbau.
Sozialer Wohnungsbau:
Mehrere Bundesländer, darunter Berlin, modernisierten im vergangenen Jahr ihre Förderrichtlinien aufgrund des Mangels an bezahlbarem Wohnraum.
Reform der Gebäuderichtlinie (EPBD):
Strengere Vorgaben zur Energieeffizienz von Immobilien wurden im Dezember 2023 vereinbart.
EEG-Novelle:
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz 2023 trat am 1.1.2023 in Kraft, mit dem Ziel, den Ausbau von Solarenergie zu beschleunigen.
CO2-Abgabe:
Aufteilung zwischen Mietern und Vermietern: Das Gesetz zur Aufteilung der Kosten der CO2-Abgabe zwischen Vermietern und Mietern trat am 1.1.2023 in Kraft und regelt die Staffelung über zehn Stufen.
Sonderabschreibung:
Lineare AfA für neue Wohngebäude: Seit Jahresbeginn 2023 gilt der höhere lineare AfA-Satz für neue Wohngebäude von drei Prozent jährlich.
Smart-Meter-Gesetz:
Das Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende wurde am 12.5.2023 vom Bundesrat gebilligt, mit verbindlichen Zielen für den Einbau von Smart Metern bis 2030.
Null-Prozent-Steuersatz für Photovoltaik:
Seit dem 1.1.2023 gilt für die Lieferung von Photovoltaikanlagen in bestimmten Fällen ein Umsatzsteuersatz von null Prozent.
Besteuerung der Dezemberhilfe 2022 gestrichen:
Der Bundesrat hat am 15.12.2023 dem Kreditzweitmarktförderungsgesetz zugestimmt, wodurch auch Teile des Wachstumschancengesetzes umgesetzt wurden. Die Besteuerung der Dezemberhilfe 2022 wurde gestrichen.
Anspruch auf den zertifizierten Verwalter:
Seit dem 1.12.2023 können Wohnungseigentümer die Bestellung eines zertifizierten Verwalters verlangen, eine Regelung im Zuge der WEG-Reform.
Die wichtigsten Themen für die Immobilienbranche im Jahr 2024
Die Immobilienbranche blickt trotz der Herausforderungen erwartungsvoll in die Zukunft. Die Nachfrage nach Wohnraum ist weiterhin hoch, und die Preise für Immobilien werden voraussichtlich weiter steigen.
Im Jahr 2024 wird die Immobilienbranche vor allem von folgenden Themen geprägt sein:
- Die Umsetzung des Heizungsgesetzes
- Die Entwicklung der Inflation und der Zinsen
- EZB-Geldpolitik: Experten erwarten mögliche Zinssenkungen im Jahr 2024.
- Insolvenzen in der Immobilienbranche: Die Lage könnte sich weiter zuspitzen, nachdem mehrere Projektentwickler Insolvenz angemeldet haben.
- Die Grundsteuerreform: Neue Grundsteuer vor dem BFH: Das höchste deutsche Finanzgericht könnte im neuen Jahr ein wegweisendes Urteil zur Grundsteuerreform fällen.
Weitere Themen im Fokus für 2024:
- Reine Online-Eigentümerversammlung: Ein Gesetzentwurf sieht vor, die Möglichkeit virtueller Versammlungen in der WEG einzuführen.
- Degressive AfA für Wohnungsneubau: Verhandlungen über die degressive AfA für Wohnungsbauprojekte wurden in den Vermittlungsausschuss geschickt.
- Hydraulischer Abgleich: Stichtage 2023 und 2024 für die Überprüfung und Optimierung von Gaszentralheizungen in Mehrfamilienhäusern.
- TKG-Novelle: Vermieter können die Kosten für die Kabelfernsehversorgung nur noch bis zum 30.6.2024 auf die Mieter umlegen.
Fazit
Das Immobilienjahr 2023 war von tiefgreifenden Veränderungen geprägt. Die Branche steht vor neuen Herausforderungen und Chancen. Ein Blick auf die Entwicklungen und Beschlüsse dieses Jahres bietet wichtige Erkenntnisse für die weitere Entwicklung der Immobilienlandschaft in Deutschland.
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